Donnerstag, November 21, 2024

„22. Juli – Die Schüsse von München“ und „Irgendwas mit Medien“ für nachhaltige Produktion ausgezeichnet

„Eisvogel – Preis für nachhaltige Filmproduktionen“ erstmals auch an Nachwuchsproduktion verliehen

Bundesumwelt- und -verbraucherschutzministerin Steffi Lemke, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Michael Beier, Vorstandsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung, haben heute drei Produktionen mit dem Eisvogel-Preis für nachhaltige Filmproduktionen ausgezeichnet. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Constantin Entertainment für die fiktionale Produktion der Doku „22. Juli – Die Schüsse von München“ im Auftrag der Sky Deutschland sowie an UFA Serial Drama für die fiktionale Produktion „Irgendwas mit Medien“. Zum ersten Mal erhielt auch eine Nachwuchsproduktion den Eisvogel-Preis – Abschlussfilm „Exit Pangea“ den mit 5000 Euro dotierten Nachwuchspreis.

+++ „Irgendwas mit Medien“ +++

Kulturstaatsministerin Claudia Roth überreichte den Preis in Form eines stilisierten Eisvogelflügels an Helga Löbel, Produzentin der UFA Serial Drama und würdigte die Produktionsleistung der achtteiligen Mockumentary-Serie „Irgendwas mit Medien“:

„Projekte, die Film, Klima- und Umweltschutz kreativ zusammendenken, sind eine echte Inspiration für die gesamte Branche. Mit dem Eisvogel-Preis würdigen wir heute diese Vorbilder. Die Auszeichnung für „Irgendwas mit Medien“ ist die verdiente Anerkennung für ein Produktionskonzept, das bewusst auf innovative Logistik setzt und den Großteil der erforderlichen Transporte mit Lastenfahrrädern bestreitet. Damit hat das UFA-Filmteam einen vorbildlichen Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Filmproduktion aufgezeigt“, so Claudia Roth.

Für die Produktion wurde auf besonders ressourcenverbrauchende Szenen verzichtet, bei der Auswahl der Drehorte wurden Transportoptimierung und fußläufige Entfernungen berücksichtigt und so der motorgetriebene Fuhrpark minimiert.

+++ 22. Juli – Die Schüsse von München“ +++

Bundesumwelt- und verbraucherschutzministerin Steffi Lemke zeichnete als weitere Preisträgerin die Produktionsgesellschaft Constantin Entertainment aus. Auch hier war das Einsparen des CO2-Ausstoßes ausschlaggebend für das Urteil der Jury.

„Mit diesem Preis zeichnen wir besonders innovative Lösungen für Nachhaltigkeit bei Film- und Serienproduktionen aus und wollen diese als Leuchttürme in der Öffentlichkeit sichtbar machen. Constantin Entertainment hat bei „22. Juli – Die Schüsse von München“ ein Produktionskonzept realisiert, das bewusst auf transatlantische Flüge verzichtet und mit einer deutlich reduzierten Anzahl an Drehorten und -tagen auskommt. Insgesamt konnten so ca. 27 Tonnen CO2 eingespart werden. Das zeigt das enorme Potenzial und spornt hoffentlich viele Andere an.“

Auftraggeber für die Produktion war der Sender Sky Deutschland. Er leistet in der Bundesrepublik Pionierarbeit im Bereich nachhaltiger Produktionen. Die europäische Sky Gruppe hat sich über die gesamte Wertschöpfungskette bis 2030 das Netto-Null-Ziel bei CO2 Emissionen gesetzt. Dies war für die Jury in diesem Jahr ein wichtiges Bewertungskriterium.

+++ Nachwuchspreis für Abschlussfilm +++

Den Nachwuchspreis überreichte Michael Beier, Vorstandsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung an Sarah Dreyer, Produzentin von „Exit Pangea“. Sie hatte bereits bei der Stoffentwicklung auf ein ganzheitliches Konzept zur Reduzierung von Umweltbelastungen gesetzt. Möglichkeiten, aber auch Grenzen einer LED Beleuchtung waren Teil des visuellen Gestaltungskonzeptes, die Reduzierung des Materialaufwandes wurde als kreative Herausforderung für das Buch, aber auch für Cast & Crew vor Ort verstanden.

„Dieser ganzheitliche Ansatz macht diese Abschlussarbeit von der Filmhochschule in Potsdam zu einer auszeichnungswürdigen Produktion, die beispielhaft für den Nachwuchsbereich ist“, so Michael Beier, Mitglied der Wettbewerbsjury. „Besonders das strategische, innovative Wirken der Filmuniversität Babelsberg in der Lehre zur Förderung von „grünen Produktionen“ ermöglicht es den Studierenden, Freiräume zu nutzen, die sie ihre eigene Haltung zur Nachhaltigkeit wirksam in Projekte und Filme umsetzen lassen“, betonte er.

+++ Mehr zum Eisvogel-Preis +++

Die Stiftung des Tierfilmers Heinz Sielmann hat gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und der Staatsministerin für Kultur und Medien den Eisvogel-Preis ins Leben gerufen. Der Preis, der von der Heinz Sielmann Stiftung dauerhaft gespendet wird, rückt innovative Produktionen für TV und Kino ins Rampenlicht, die bei Planung und Umsetzung in besonderer Weise Energie und Ressourcen sparen und auf neue nachhaltige Produktionspraktiken setzen. Die Vergabe des Preises wird von der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. unterstützt.

Teilnahmeberechtigt waren für den diesjährigen Preis Produzentinnen und Produzenten von Kino- und Fernsehfilmen aller Genres und Herkunftsregionen, die in 2022/23 abgeschlossen worden sind. In diesem Jahr wurden zum Wettbewerb 28 nationale und internationale Produktionen eingereicht. Die Auswahl des Gewinners erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Die Entscheidung traf eine fünfköpfige Jury unter Vorsitz des Produzenten Lars Jessen. Mitglieder der Jury sind namhafte Vertreterinnen und Vertreter der Bereiche Produktion und Regie sowie der Heinz Sielmann Stiftung, der Filmförderungsanstalt und des Umweltbundesamts.

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Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung: Heinz Sielmann Stiftung, Staatsministerium für Kultur und Medien, BMUV

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Über die Heinz Sielmann Stiftung

Die Heinz Sielmann Stiftung wurde 1994 von Prof. Heinz Sielmann und seiner Frau Inge Sielmann als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Die Schwerpunkte der Arbeit der Stiftung sind der Erhalt der Artenvielfalt, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Naturschutz und die Bewahrung des filmischen Erbes von Naturfilmpionier Heinz Sielmann. Mit dem Kauf großer unzerschnittener Landschaften in Brandenburg erhält und schafft die Stiftung Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Auch fördert die gemeinnützige Stiftung Biotopverbünde, zum Beispiel am Bodensee oder entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. So können sich auf diesen Flächen Tier- und Pflanzenbestände frei vom wirtschaftlichen Nutzungsdruck erholen und verschwundene Arten zurückkehren.

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