Mittwoch, November 20, 2024

30 Jahre „Nürnberger Unterwelten“

Der Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. feiert ein Jubiläum voller Geschichte und Engagement

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Nürnberger Unterwelten (https://www.unterwelten-nuernberg.de/) wurde am 24.10.2024 ein festlicher Empfang im Rathaussaal der Stadt Nürnberg veranstaltet. Oberbürgermeister Markus König ehrte die engagierten Mitglieder des Fördervereins Nürnberger Felsengänge e.V., die mit Leidenschaft und Expertise zur Erforschung und Erhaltung der faszinierenden unterirdischen Welt Nürnbergs beitragen.
Um das Ereignis gebührend zu feiern, fand zudem ein vom Förderverein organisierter Kongress für private Anbieter von Führungen in „Unterwelten“ im deutschsprachigen Raum statt. Hier wurden innovative Ansätze zur Vermittlung von Geschichte und Kultur diskutiert, um das Angebot weiter zu bereichern und neue Perspektiven für die Besucher zu schaffen. Zudem gab es eine interne Feier für die Mitglieder, um deren unermüdlichen Einsatz zu würdigen.

Der Förderverein, gegründet im Jahr 1994, hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einer bedeutenden Institution entwickelt. Mit rund 250 Mitgliedern organisiert er jährlich für die Stadt Nürnberg über 5000 Führungen durch die beeindruckenden Wehr- und Geheimgänge unter der Burg, den Historischen Kunstbunker, die mittelalterlichen Lochgefängnisse, geheimen Wasserstollen und zwei Atombunker. Besonders hervorzuheben ist der riesige Bunker unter dem Nürnberger Hauptbahnhof, der im Frühjahr dieses Jahres für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Diese Führungen sind nicht nur eine Attraktion für Touristen, sondern auch ein wertvolles Bildungsangebot für Einheimische und Besucher aus der Umgebung.
„Unser Ziel ist es nicht, Profit zu erwirtschaften“, betont Ralf Arnold, Vorsitzender des Vereins. „Vielmehr möchten wir unseren Gästen Bildung, Entdeckungen und vor allem Spaß bieten.“ Das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder ist dabei von unschätzbarem Wert. Sie bringen handwerkliches Können, Kenntnisse im Finanzwesen, sowie Expertise in digitaler Infrastruktur und Marketing ein. Zudem leisten sie kontinuierlich Forschungsarbeit, die immer wieder neue Erkenntnisse über die faszinierenden Nürnberger Unterwelten liefert. Ohne Freude an dieser Arbeit wäre das alles so nicht möglich.

Ein besonderes Augenmerk gilt den jährlichen Sonderführungen am 2. Januar, die nicht nur für den Verein, sondern auch für Einheimische und Besucher von großer Bedeutung sind. An diesem Jahrestag der verheerendsten Bombardierung Nürnbergs im Zweiten Weltkrieg, erinnern die Führungen eindringlich an das Schicksal vieler Zivilisten und verdeutlichen die Schrecken des Krieges. In den Bunkern wird die Grausamkeit dieser historischen Ereignisse hautnah erlebbar, was den Teilnehmern einen tiefen Einblick in die Vergangenheit ermöglicht und zur Reflexion über die Auswirkungen des Krieges anregt.
Der Verein erhofft sich, dass auch der Palmenhofbunker unter dem Polizeipräsidium für solche Sonderführungen zugänglich gemacht wird. Die Bauarbeiten oberhalb des Bunkers sind abgeschlossen, sodass ein Zugang wieder möglich ist. Auch im Neutorbunker würde der Verein gerne regelmäßig Führungen halten.

Die vielfältigen unterirdischen Orte unter Nürnberg zeugen nicht nur vom Leben im Mittelalter und der frühen Neuzeit; sie bieten auch einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Stadt. „Es gibt Orte in den Unterwelten, da scheint die Zeit für immer stehen zu bleiben“, so Arnold weiter. „Diese einzigartigen Stätten ermöglichen uns tiefe Einblicke in frühere Verhältnisse.“
Mit einem klaren Fokus auf Bildung und Erinnerung wird der Förderverein auch in Zukunft eine zentrale Rolle bei der Erschließung und Vermittlung der Geschichte Nürnbergs spielen – sowohl für Einheimische als auch für Besucher aus aller Welt.

Für weitere Informationen über die Nürnberger Unterwelten Touren und zukünftige Veranstaltungen besuchen Sie bitte unsere Webseite (https://www.unterwelten-nuernberg.de/fuehrungen/).

Vereinsportrait:

Der Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. (Nürnberger Unterwelten) hat es sich seit seiner Gründung im Jahr 1994 zur Aufgabe gemacht hat, die historischen unterirdischen Anlagen der Stadt Nürnberg zu erforschen und zugänglich zu machen.
Ziel des Vereins ist die Erforschung, die Erweiterung der Kenntnisse, sowie die Erhaltung der historischen unterirdischen Anlagen in Nürnberg. Zu seinen ehrenamtlichen Aufgaben gehört dabei die Erschließung dieser Baudenkmäler für die Öffentlichkeit. Der Verein hat derzeit rund 250 Mitglieder die in verschiedenen Abteilungen aktiv sind.
Etwa 90 Mitglieder sind als ausgebildete Kellerführer tätig und führen durch den Historischen Kunstbunker, die Wehr- und Geheimgänge der Bastionen, die Stadtmauer, die Lochwasserleitung, den Krebsgassen- und Bahnhofsbunker sowie die Lochgefängnisse.
Ergänzend zur Durchführung von öffentlichen Führungen durch die historischen unterirdischen Anlagen, hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht, die Erarbeitung und Pflege von Dokumentationen, die Durchführung von Vorträgen und Ausstellungen, eine denkmalpflegerische Instandsetzung und Instandhaltung von Anlagenteilen sowie schriftliche Publikation von Arbeiten und Plänen über heimatkundliche Forschung. Dies erfolgt auch in enger Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und öffentlichen Einrichtungen. Durch die angebotenen Führungen wird das touristische Angebot der Stadt Nürnberg entsprechend aufgewertet.

Kontakt
Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V – Nürnberger Unterwelten
Britta Keim
Albrecht-Dürer-Straße 21
90453 Nürnberg
Albrecht-Dürer-Straße 21
www.unterwelten-nuernberg.de

Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

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