Dienstag, April 22, 2025

Energiewende in Deutschland: So unterschiedlich wird sie in den Bundesländern wahrgenommen

Welche Chancen, Risiken und Potenziale bringt die Energiewende mit sich – und wie wird sie von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen im Alltag tatsächlich erlebt?

BildDiesen Fragen ist die Energie-Einkaufsgemeinschaft wattline gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut SKOPOS im Jahr 2024 in einer umfassenden Online-Befragung nachgegangen. Befragt wurden 1.111 Personen in Deutschland über ein repräsentatives Online-Access-Panel – darunter 672 Berufstätige, davon 328 Führungskräfte, Geschäftsführer und Entscheider im Bereich Energie und Nachhaltigkeit.

Die Studie liefert unter anderem folgende Erkenntnisse: 65 % der Deutschen betrachten die Energiewende als wichtigen Aspekt ihres Alltags – dennoch verzichten 35 % bislang auf die Nutzung erneuerbarer Energien oder energieeffizienter Maßnahmen. Gleichzeitig zeigt sich ein großes Potenzial zur Umsetzung der Energiewende bei den Führungskräften: 71 % von ihnen sind bereit, für grüne Energie höhere Kosten zu tragen – obwohl für 68 % die Energiekosten eine große Bedeutung haben.

Doch eine erneute auf Regionen bezogene Auswertung offenbart nun einen differenzierten Blickwinkel: Je nach Bundesland wird die Energiewende unterschiedlich erlebt – etwa im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf den Alltag, die Nutzung erneuerbarer Energien, die empfundene Belastung durch steigende Kosten sowie die Chancen für Wirtschaft und Umwelt.

Alle aktuellen Ergebnisse inklusive interaktiver Infografiken stehen ab sofort auf der Themenseite zur Verfügung: Energiewende erleben: Was spüren wir wirklich?

Bundesländer im Vergleich: Wo die Energiewende positiv wahrgenommen wird – und wo nicht

Die Energiewende betrifft ganz Deutschland – doch wie sie im Alltag erlebt wird, unterscheidet sich stark von Region zu Region. Eine detaillierte Auswertung der aktuellen Studie zeigt: In Bundesländern wie Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Berlin und Bayern überwiegt eine positive Wahrnehmung. Hier sorgen gezielte Investitionen, ein starker Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie ein stark ausgeprägtes Klimabewusstsein für Zustimmung.

In Regionen mit strukturellen Herausforderungen wie Rheinland-Pfalz, Sachsen und dem Saarland ist die Wahrnehmung der Energiewende hingegen überwiegend negativ. Ursachen sind unter anderem fehlende oder unzureichende Förderprogramme sowie starke Proteste gegen Windkraftprojekte. Auch in Bremen, das traditionell von Industrie und Hafenwirtschaft geprägt ist, wirkt die anhaltende Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bremsend auf die Akzeptanz der Energiewende.

Regionale Nutzung erneuerbarer Energien: Im Süden sind die Haushalte eher grün

In Deutschland zeigt sich ein unterschiedliches Bild bei der Nutzung erneuerbarer Energien in Privathaushalten. Vor allem in den südlichen Bundesländern, wie Bayern und Baden-Württemberg tragen hohe Investitionen in Photovoltaikanlagen sowie ein hoher Anteil an Eigenstromerzeugung maßgeblich zur Energiewende bei. Auch Berlin und Bremen verzeichnen eine vergleichsweise hohe Nutzung grüner Energien, begünstigt durch ein starkes Umweltbewusstsein in urbanen Bevölkerungsgruppen.

Demgegenüber stehen Bundesländer wie Sachsen und Sachsen-Anhalt, in denen fossile Energieträger weiterhin dominieren. In diesen Regionen herrscht zum Teil große Zurückhaltung – sei es aus Skepsis gegenüber Windkraft oder aus Unsicherheit über die tatsächlichen Vorteile erneuerbarer Technologien. In Hamburg wiederum ist der Ausbau grüner Energieanlagen vor allem durch die dichte Bebauung und begrenzte Dachflächen für PV-Anlagen eingeschränkt.

Die regionale Analyse zeigt: Der Wandel zu einer nachhaltigen Energieversorgung hängt stark von lokalen Rahmenbedingungen und der gesellschaftlichen Einstellung ab.

Wissen schafft Akzeptanz: Welche Bundesländer sind gut über die Energiewende informiert

Ob die Energiewende als Belastung oder Chance empfunden wird, hängt maßgeblich vom Informationsstand der Bevölkerung ab. Die bundesweite Auswertung der aktuellen Studie von wattline zeigt: 89 % der Befragten, die sich gut über nachhaltige Energieversorgung informiert fühlen, sind bereit, höhere Kosten für grüne Energie zu akzeptieren und die Energiewende aktiv zu unterstützen.

Besonders deutlich wird dieser Zusammenhang bei den 30- bis 39-Jährigen: 49 % fühlen sich deutschlandweit gut informiert – mehr als jede andere Altersgruppe. Hier zeigen sich auch die höchsten Zustimmungswerte zur Energiewende: 59 % wären bereit, höhere Ausgaben für grüne Energieoptionen in Kauf zu nehmen, und 54 % möchten aktiv zur Umsetzung der Energiewende beitragen.

Auf regionaler Ebene zeigt sich jedoch, wie stark der Informationsstand variiert: In Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen fühlen sich die Menschen überdurchschnittlich gut informiert. Gründe sind unter anderem eine hohe mediale Berichterstattung, ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein in urbanen Milieus sowie eine direkte wirtschaftliche Betroffenheit – etwa durch den Kohleausstieg, der in Sachsen für eine erhöhte Wahrnehmung und Informiertheit sorgt.

Anders sieht die Situation in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz aus: Dort fühlt sich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung – 12,5 % und 10 % – gut über die Energiewende informiert. Auch in Thüringen und Bremen ist das Informationsniveau vergleichsweise niedrig. Die Gründe dafür reichen von geringerer medialer Präsenz über öffentliche Proteste gegen erneuerbare Projekte bis hin zu weniger direkter Betroffenheit, wie etwa in Bremen.

Die Erkenntnis ist eindeutig: Wer gut informiert ist, erkennt die Vorteile der Energiewende häufiger – und ist eher bereit, Veränderungen mitzutragen.

Grüne Transformation: Belastung oder Chance?

Wie bereits festgestellt, wird die Energiewende regional sehr unterschiedlich wahrgenommen. Während einige Bundesländer die Transformation als wirtschaftliche und ökologische Chance begreifen, überwiegt in anderen Regionen das Gefühl einer finanziellen Belastung.

In Südwest- und Mitteldeutschland wird die Energiewende eher als Belastung empfunden

Zu den größten Risiken der Energiewende zählen nach der deutschlandweiten Auswertung hohe Energiepreise (70 %). Auch auf regionaler Ebene ist dies besonders stark in Sachsen-Anhalt, Thüringen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz zu erkennen, wo die Preissteigerungen der letzten Jahre als besonders hohe Belastung empfunden werden. In Brandenburg bestätigen 54,5 % der Befragten, dass ihre Energiekosten in den letzten Jahren stark gestiegen sind.

In Bayern und Baden-Württemberg hingegen werden steigende Energiekosten als deutlich geringere Belastung wahrgenommen. Gründe hierfür sind neben einem höheren Durchschnittseinkommen, auch eine stärkere Eigenstromerzeugung – etwa durch Photovoltaik.

In wirtschaftsstarken Regionen wird die Energiewende eher als Chance gesehen

In Berlin sehen 45 % der Befragten die Energiewende als Chance für Umwelt und Wirtschaft, in Niedersachsen sind es 34,9 %, in Bayern 29,6 %. Gründe dafür sind gezielte Fördermaßnahmen, ein starkes Umweltbewusstsein sowie der konsequente Ausbau von Wind- und Solarkraft.

In wirtschaftlich starken Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg mit höherem Durchschnittseinkommen ist auch die Investitionsbereitschaft in grüne Energien deutlich ausgeprägter – ein entscheidender Faktor für die positive Wahrnehmung der Energiewende als Chance zur ökologischen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung.

Ein Ziel, viele Wege: So gelingt die Energiewende deutschlandweit

Die Energiewende ist längst Realität und unumkehrbar – sie ist ein zentraler Hebel im Kampf gegen den Klimawandel und eine tragende Säule der nachhaltigen Transformation unserer Wirtschaft. Bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein. Dieses Ziel verlangt tiefgreifende Veränderungen in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen.

Die aktuelle Studie zeigt deutlich: Wie die Energiewende wahrgenommen wird, hängt stark von regionalen Bedingungen ab – etwa der wirtschaftlichen Stärke, dem Ausbau erneuerbarer Energien und dem Informationsstand der Bevölkerung. Während einige Bundesländer sie bereits als Chance begreifen, herrscht andernorts noch Zurückhaltung.

Genau hier liegt der Schlüssel zum Erfolg: Zugang zu Beratungen und Informationen, offene Kommunikation und regionale Förderprogramme sind entscheidend, damit die Energiewende in allen Regionen als Chance verstanden und genutzt wird. Nur so wird sie zu einem gesamtgesellschaftlichen Erfolgsmodell.

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