Akteur*innen der Darstellenden Künste für junges Publikum, Jugendliche sowie Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung tauschten sich über Lage und Perspektiven der Kinder- und Jugendtheater aus.
Gastgeberin dieses gut besuchten MEET & GREET am 20. April im frisch sanierten Theater Strahl am Berliner Ostkreuz war die ASSITEJ.
In kurzen Impulsvorträgen rund um Kinder- und Jugendtheater in Deutschland lieferten fünf Expert*innen wertvolle Einblicke in die Arbeit der Projekte und des Fachzentrums des Rechtsträgers ASSITEJ.
Gesprochen wurde über die Möglichkeit von Teilhabe durch kulturelle Bildung in theaterpädagogischen Projekten (Wege ins Theater; Impuls: Anne Tysiak), zur Implementierung von mehr Diversität und Inklusion im Kinder- und Jugendtheater (PERSPEKTIV:WECHSEL; Impuls: Jan Kress) und zur Perspektive der Jugend selbst (Kinder- und Jugendtheaterzentrum; Impuls: Lena Riemer).
Mit besonderer Spannnung wurden die ersten Ergebnisse der Begleitstudie zu NEUSTART KULTUR – Junges Publikum erwartet, die Geza Adasz und Prof. Dr. Wolfgang Schneider in stark komprimierter Form vorstellten.
Helge-Björn Meyer vom Bundesverband Freie Darstellende Künste lobte die Studie als „eine hervorragende Grundlage, um zu argumentieren, dass Kinder- und Jugendtheater gerade in der Fläche gut […] und vor allem nachhaltig gefördert gehört, […] dass die Akteure eine gute soziale Absicherung bekommen, und dass sie fair bezahlt werden.“
Die jeweils folgenden Tischgespräche wurden von der Doppel-Moderation durch Alicia Ulfik und Julia Dina Heße gegen Ende des Abends zu einer Statement-Runde geführt, bei der die Notwendigkeit der Verstetigung und Ausbau der Förderung klar wurden und die Gäste aus Politik und Verwaltung ihre Eindrücke zusammenfassten.
Eine kulturelle Querschnittsaufgabe
Eine der Kern-Ideen des Abends war, die bestehende geteilte Zuständigkeit für die Belange des Kinder- und Jugendtheaters als positive Kraft zu nutzen: Wolfgang Schneider regte ein ressortübergreifendes Treffen der Ausschüsse für Kultur, für Bildung sowie für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an, um über die zukünftige Finanzierung und Stärkung der Darstellenden Künste für junges Publikum als eigenständige Kunstform zu sprechen. Anwesende Vertreter*innen der Politik und Verwaltung begrüßten diese Idee.
Zustimmung und vor allem Freude über das Zusammentreffen mit Kolleg*innen aus anderen Ministerien gab es u.a. von Isa Edelhoff (Referentin für Theater und Tanz bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien): „das ist hervorragend – so lässt sich über eine ressortübergreifende Idee besser nachdenken: Die BKM für Kunst- und Kulturförderung und das BMFSFJ für die außerschulische Kulturelle Bildung. Ich finde auch, das sollte mehr zusammengedacht werden“.
Anke Hennig, (Mitglied des Deutschen Bundestags, SPD) die aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich am MEET & GREET teilnehmen konnte, hat sich vertreten lassen und ein schriftliches Statement geteilt. Sie schreibt: „Kinder- und Jugendtheater ist mir wichtig. Theater kann Kindern und Jugendlichen nicht nur eine kreative und künstlerische Erfahrung bieten, sondern auch dazu beitragen, ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken. Kinder und Jugendliche lernen dabei, ihre Gefühle und Gedanken auszudrücken, miteinander Ideen in die Tat umzusetzen und auf konstruktive Weise im Team zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus ist Theater auch ein Ort des interkulturellen Austauschs und spiegelt die Vielfalt in unserer Gesellschaft wider. Daher ist es mir wichtig, dass wir das Kinder- und Jugendtheater fördern und sicherstellen, dass es für alle zugänglich ist.“
Das MEET & GREET hat ein Zeichen für die Bedeutung der Darstellenden Künste für junges Publikum gesetzt, deren Unterstützung nicht nur im Wahljahr voller Elan in Angriff genommen werden darf. Die ASSITEJ setzt sich fortwährend für die Stärkung ein, wobei die Lobby-Arbeit darin eine entscheidende Rolle spielt. Die im Herbst erscheinende Studie wird eine hilfreiche Argumentationslinie dafür liefern. Die Fortsetzung des Formats MEET & GREET wird sowohl von Seiten der Politik und Verwaltung als auch von Verbandsseite sehr begrüßt.
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