Freitag, November 22, 2024

Marieluise-Fleißer-Preis 2023 geht an Lena Gorelik

Der Marieluise-Fleißer-Preis wird am Sonntag, 26. November an Lena Gorelik verliehen.

BildDer mit 10.000 Euro dotierte Marieluise-Fleißer-Preis wird seit 1981 von der Stadt Ingolstadt in Gedenken an die berühmteste Autorin Ingolstadt verliehen – seit 2001 regelmäßig in einem zweijährigen Rhythmus. Durch Beschluss des Stadtrates vom 25. Juli, der dabei der Empfehlung der Fleißer-Preis-Jury folgte, geht der Marieluise-Fleißer-Preis 2023 an die Journalistin und Schriftstellerin Lena Gorelik. Die Auszeichnung wird damit bereits zum 18. Mal vergeben. In den gut vierzig Jahren wurden namhafte deutschsprachige Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, die – wie im Werk von Marieluise Fleißer – den Konflikt zwischen unerfüllten Glücksansprüchen und alltäglichen Lebenswelten zum zentralen Thema haben. Vorgängerin von Lena Gorelik war 2021 die Schriftstellerin Ines Geipel.

Lena Gorelik ist 1981 in Sankt Petersburg geboren. Als Elfjährige kam sie 1992 mit ihrer russisch-jüdischen Familie im Rahmen des Programms für jüdische Kontingentflüchtlinge nach Deutschland. Heute lebt sie in München. Dort schloss sie ihre Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule ab und absolvierte anschließend den Studiengang „Osteuropastudien“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben Büchern schreibt Gorelik auch Theaterstücke und Hörspiele sowie Essays und Reportagen. Ihre Beiträge zu gesellschaftspolitischen Themen erscheinen unter anderem in der ZEIT und in der Süddeutschen Zeitung. Unter dem Motto „Schreiben, während die Welt geschieht“ kuratierte sie im Mai 2023 das erste Literaturfestival Stuttgart. Zudem unterrichtet sie das Fach Kreatives Schreiben an verschiedenen Universitäten.

Zuletzt erschien 2021 ihr hochgelobter Roman „Wer wir sind“ bei Rowohlt Berlin. In diesem autobiographischen Roman behandelt sie das Thema der Emigration und den Neuanfang im Sehnsuchts-Westen mit den dazugehörigen Problemen und Herausforderungen, wie das Bewahren und Wachsen der eigenen Identität zwischen Anpassung und Selbstfindung als Frau, und zeichnet zugleich ein Bild über die Gesellschaft im heutigen Deutschland.

Lena Gorelik ist Verfasserin von mehr als zehn Büchern, darunter „Mehr Schwarz als Lila“ (nominiert für den Deutschen Jugendbuchpreis) oder „Hochzeit in Jerusalem“ (2007 Longlist Deutscher Buchpreis). Für ihr Debüt „Meine weißen Nächte“ (2004) erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis 2005. Weitere Auszeichnungen folgten, so unter anderem 2009 der Ernst Hoferichter-Preis und der Förderpreis Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg sowie 2022 der Literaturpreis „Text & Sprache“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).

Der Marieluise-Fleißer-Preis wird am Sonntag, 26. November an Lena Gorelik verliehen.

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