Donnerstag, November 21, 2024

Apotheken in Bayern und Baden-Württemberg bleiben am 22. November geschlossen

Gemeinsamer Protest mit Großkundgebung in Stuttgart für Erhalt der Versorgungsstruktur

Stuttgart – Tausende Apotheken in Baden-Württemberg und Bayern werden am 22. November geschlossen bleiben. Hintergrund ist eine große Protestkundgebung ab 12:05 Uhr an diesem Tag auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Apothekerinnen und Apotheker aus den beiden Bundesländern protestieren an diesem Tag gemeinsam mit ihren Teams für den Erhalt der apothekerlichen Versorgungsstrukturen, für wirtschaftliche Planungssicherheit und eine gesicherte Zukunft für Apotheken mit ihren Angestellten. Am Protesttag werden apothekerliche und politische Redner:innen erwartet. Ebenso sollen Vertreter der Angestellten, der Ärzteschaft und von Patientenorganisationen auf der Kundgebung zu Wort kommen.

„Für uns Apothekerinnen und Apotheker ist es wirklich fünf nach Zwölf. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen stehen mit dem Rücken zur Wand. Die aktuellen Arbeitsbedingungen mit Lieferengpässen Personalsorgen und massiv gestiegenen Kosten haben dazu geführt, dass bis zur Jahresmitte schon knapp 400 Apotheken deutschlandweit schließen mussten“, beschreibt Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg, die aktuelle und bedrohliche Situation. Bis zum Jahresende werden vermutlich insgesamt 600 Apotheken weniger für die Versorgung der Menschen in Deutschland zur Verfügung stehen. Hinzu komme, dass die apothekerliche Vergütung seit über zehn Jahren nicht mehr angepasst wurde. „Hieraus wird klar ersichtlich, dass das Kostengefüge für die Apotheken nicht mehr passt. Kein Mensch kann die heutigen Kosten mit einem „Gehalt“ von vor zehn Jahren bestreiten.“ Die Apothekerschaft fordert deswegen die Politik mit ihrem Protest auf, hier rasch und angemessen zu handeln. Mit jeder Apotheke, die aufgeben müsse, verschlechtere sich die Versorgungssituation für alle Bürgerinnen und Bürger.

Die protestierenden Apothekerinnen und Apotheker aus Bayern und Baden-Württemberg bemängeln, dass die Politik keine geeigneten Maßnahmen ergriffen hat, um die akuten Lieferengpässe in den Griff zu bekommen und die Arzneimittelversorgung in den Apotheken zu erleichtern. Genauso wenig sei die Politik ihrem Versprechen nachgekommen, die Apotheken zu stärken, wie es im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. „Darum lautet unsere Forderung „Apotheken stärken. Jetzt!“. Mit den auf dem Tisch liegenden Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach passiert genau das Gegenteil“, klärt Zambo auf. „Mit seiner Idee von „Schein-Apotheken“ ohne Apotheker:in, ohne Labor für Rezepturen und ohne Nacht- und Notdienst verschlechtert er die Versorgung der Menschen in der Fläche. Wenn die Politik jetzt nicht handelt, wird in den kommenden Jahren rund ein Drittel aller Apotheken schließen müssen. Es kann nicht politischer Wille sein, die gute bestehende Struktur zu zerstören“, machte Zambo deutlich.

Am Protesttag sollen die Apotheken im Land geschlossen bleiben Die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln wird durch die Notdienstapotheken gesichert. „Wir raten unseren Patientinnen und Patienten planbare Arzneimittel schon vor dem Protesttag oder am Donnerstag danach zu holen“, erläutert LAV-Präsidentin Tatjana Zambo.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.300 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.

Weitere Informationen unter www.apotheker.de
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Kontakt
Landesapothekerverband Baden-Württemberg
Frank Eickmann
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70174 Stuttgart
0711/22334-77
http://www.apotheker.de

Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

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