Was Autofahrer bei Reichweite und Akku beachten sollten
Auf deutschen Straßen gehören E-Autos mittlerweile zum Alltagsbild. Wer im Winter mit seinem Elektrofahrzeug unterwegs ist, muss auf einige Besonderheiten achten. Was E-Autofahrer bei der Reichweite berücksichtigen sollten und was Kälte für den Umgang mit dem Akku bedeutet, erklärt Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO.
Wie Kälte auf die Reichweite wirkt
Kalte Temperaturen im Winter sorgen nicht nur dafür, dass der Kraftstoffverbrauch von Verbrennungsmotoren steigt, auch die Reichweite von E-Autos sinkt. Einer der Gründe: Innenraum-, Heck-, Frontscheiben- und Sitzheizung ziehen sich zusätzlich Strom aus dem Akku. Wie viel Strom zum Heizen nötig ist, hängt von der eingestellten Innen- sowie der Außentemperatur ab. Aber auch der Akku selbst reagiert auf das Winterwetter und entlädt sich dadurch schneller. „E-Autofahrer müssen im Winter zwar mit Einbußen bei der Reichweite rechnen, allerdings ist die Leistung der neuen Modelle mittlerweile so hoch, dass auch bei niedrigen Temperaturen längere Strecken meist problemlos möglich sind“, so Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO. „Zur Sicherheit kann es dennoch sinnvoll sein, im Winter aufgrund der Heizung mit weniger Reichweite zu planen.“
Akku schonen und Reichweite erhöhen
Damit ihr Akku E-Autofahrer im Winter nicht im Stich lässt, ist es wichtig, ihn zu schonen. Das verlängert nicht nur seine Lebensdauer, sondern gleichzeitig auch die Reichweite. „Wer die Möglichkeit hat, sollte sein Fahrzeug in einer Garage parken“, empfiehlt der Kfz-Experte von ERGO. „Denn dadurch kühlt der Akku nicht so stark aus.“ Um Leistung zu sparen, ist es zudem sinnvoll, das Elektrofahrzeug bei kalten Temperaturen bereits während des Ladens am Stromnetz vorzuheizen. „Das Vorheizen dauert circa 15 Minuten und kann über die Fahrzeugeinstellungen oder direkt per App aktiviert oder programmiert werden“, so Schnitzler. Positiver Nebeneffekt: Das Eiskratzen fällt weg. Übrigens: Die Akkus der E-Autos sind isoliert, um zu verhindern, dass sie beispielsweise über Nacht komplett auskühlen, wenn das Fahrzeug draußen parkt.
Während der Fahrt: Richtig heizen und Fahrstil anpassen
Damit es im Auto auch im Winter schön wohlig und warm ist, ist es für die meisten Autofahrer ein Muss, die Heizung aufzudrehen – das verbraucht jedoch zusätzliche Akkuleistung. Wer allerdings die richtigen Einstellungen vornimmt, kann Energie sparen. Der Kfz-Experte empfiehlt, die Umluftfunktion einzuschalten. Denn dadurch erwärmt sich der Innenraum schneller. Zusätzlich ist es sinnvoll, die Heizung eher niedrig einzustellen und dafür die Sitz- und Lenkradheizung zu aktivieren. Das ist sparsamer und wärmt den Körper direkt. „Auch mit einer angepassten Fahrweise lässt sich im Winter mehr Reichweite rausholen“, so Schnitzler. „E-Autofahrer, die vorrausschauend und gleichmäßig unterwegs sind, schonen die Akkukapazität und erhöhen ihre Sicherheit.“ Viele E-Autos verfügen zudem über einen energiesparenden Eco-Modus, der dafür sorgt, dass der Motor weniger Kraft auf die Räder überträgt – das kann ebenfalls die Reichweite steigern. Wichtig: „Trotz aller Energiesparmaßnahmen, dürfen Autofahrer ihre Sicherheit nicht vergessen“, mahnt der ERGO Experte. „Die Scheiben sollten immer frei und das Licht eingeschaltet sein.“
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