Freitag, November 22, 2024

Gesunde Ernährung hat durch die Teuerung der Lebensmittelpreise jüngst stark gelitten

Familienberater: „Aufklärung und Informiertheit statt Bevormundung und Werbeverbote!“

„Ich verfolge die aktuelle Diskussion um Werbeverbote für bestimmte Lebensmittel als Ernährungsberater mit Sorge, weil ich nicht denke, dass wir mit Bevormundung Kinder und Jugendliche, aber auch ihre Eltern, vor der notwendigen Auseinandersetzung mit ungesunden und weniger nachhaltigen Produkten bewahren – obwohl diese Form der Bildung für ein mündiges und selbstbestimmtes Dasein als Teil einer verantwortungsvollen Erziehung notwendig wäre“, sagt der Leiter der Anlaufstelle „FamilienKnäuel“, die bundesweit kostenlos bei sozialen, Integrations- und Ernährungsfragen von Familien zur Verfügung steht. Dennis Riehle argumentiert, dass man die Gesellschaft – und auch nicht die Kleinsten – protektiv vor der Befassung mit Qualität, Gesundheitswirkungen und Inhaltsstoffen von Nährmitteln schützen sollte. Immerhin verwehrt man ihnen damit die kritische Reflexion von Konsum und nimmt ihnen die Chance, sich eigenständig mit klassischen Alltagsfragen zu beschäftigen: „Wenn wir sie immer nur in Watte packen, lernen sie nicht, wie man bewusst durchs Leben geht“, so Riehle. Stattdessen sei es sehr viel sinnvoller, sowohl Medien- wie auch Ernährungskompetenz zu vermitteln, die Kinder und Heranwachsenden samt der Erziehungsberechtigten ermöglicht, Werbung zu hinterfragen und nicht auf bloße Slogans der Lebensmittelindustrie zu vertrauen. Das ist eine Übung und Konfrontation, die die Fertigkeit zu einem behaupteten Dasein schärft. Wo kommen wir hin, wenn wir gerade junge Menschen vor jeglicher Gefahr abschotten? Sie sind dazu da, Alltagsfähigkeit zu erlangen und nicht dauerhaft darauf angewiesen zu sein, von einer entmündigenden Politik vor allen Eventualitäten abgeschirmt zu werden“, erklärt der Psychologische und Familienberater hierzu.

„Daher lege ich dem Landwirtschaftsminister ans Herz, sich statt für grüne Verbote einer Stärkung der Ernährungskunde im Schulunterricht und mehr Aufklärung von Eltern zuzuwenden. Es ist nicht Aufgabe des Staates, Familien durch Überreglementierung in der Erziehung derart offensichtlich ideologisch und tendenziös zu beeinflussen, dass Kindern das eigenständige Erwachsenwerden weitgehend unmöglich wird. Indoktrination ist kein geeignetes Mittel, in einer freiheitlichen Demokratie die reife Gesellschaft aus weltanschaulichen Beweggründen zu gängeln und ihr die Lebensweise vorzuschreiben. Der nachhaltige Konsum von Lebensmitteln setzt Informiertheit voraus, nicht lenkende und dirigierende Gesetze. Daher braucht es mehr Wissensvermittlung darüber, wie Werbung einzuordnen ist und welche Merkmale eine gesunde Ernährung hat. Desgleichen müssen Menschen überzeugt werden, warum sich der Umstieg auf andere Produkte lohnt. Das kann beispielsweise über die differenzierte Sensibilisierung für Zusammenhänge von gutem und schlechtem Zucker, Kohlenhydraten und Fetten sowie ihren Auswirkungen auf die langfristige Gesundheit geschehen, die bereits in der frühkindlichen Bildung ansetzen sollte“, so Riehle. Der Coach vom Bodensee findet abschließend, dass nicht die Frage im Raum stehen sollte, was wir nicht essen dürfen, sondern wie jeder von uns mithilfe von Kenntnistransfer eigenverantwortlich entscheiden kann, welche gesunden Alternativen zur Verfügung stehen und wie wir mit Süßigkeiten oder Fertiggerichten umgehen, damit sie nicht zur alleinigen Bezugsquelle von Kalorien werden. Und nicht zuletzt ist es die Aufgabe der Politik, gesundheitsfördernde Lebensmittel auch für sozial schwache Familien erschwinglich und verfügbar zu machen“.

Die kostenlose Familienberatung ist unter www.beratung-riehle.de überregional für alle Hilfesuchenden erreichbar.

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