Expertenkommentar von Dr. Bernd Lehmann
München, 15. Februar 2024 – Den Job zu finden, der am besten zu einem passt – wer wünscht sich das nicht? Die Realität ist allerdings, dass sich viele Unternehmen im Recruiting Methoden bedienen, die nicht mehr zeitgemäß sind. Viele Arbeitgebende setzen sich nicht mit neuen und nachgewiesenermaßen erfolgreichen Rekrutierungsmethoden auseinander, um die eigenen, herkömmlichen dadurch zu ersetzen. Infolgedessen stellen sie häufig nicht die geeignetsten Bewerbenden ein. Wie ein Rekrutierungsverfahren aussieht, das beiden Seiten zum besten Fit hilft, erläutert Dr. Bernd Lehmann (https://www.linkedin.com/in/drberndlehmann/?originalSubdomain=de) von Academic Work (https://www.academicwork.de/).
Der Hauptgrund, warum Unternehmen die am besten geeigneten Kandidaten und Kandidatinnen oft übersehen, ist der hohe Grad an Subjektivität im Rekrutierungsprozess. So verlassen sich Personalverantwortliche zu häufig auf ihr Bauchgefühl, indem sie sich z. B. von ihrer Sympathie leiten lassen. Die Einstellung zum Bewerbenden könnte Stereotypen und Vorurteilen geschuldet sein. Es kommt immer wieder vor, dass Personalverantwortliche – auch unbewusst – vielversprechenden Kandidaten und Kandidatinnen aufgrund ihres Hintergrundes, Auftretens, ethnischen Herkunft, Geschlechts oder Alters usw. Kompetenzen absprechen. Auch wird zu viel auf die Vergangenheit und den Lebenslauf abgestellt.
Erfreulicherweise ist es möglich, diese Voreingenommenheit im Einstellungsprozess zu reduzieren und so die Fehleinschätzung des Potenzials von Bewerbenden zu verhindern. Evidence Based Recruitment wie Academic Work es einsetzt, basiert auf möglichst objektiven Kriterien und gleicher Maßstäbe für alle Bewerbenden. Diese unterziehen sich Verfahren wie Persönlichkeitstests, strukturierten Interviews, oder Tests zur Ermittlung ihrer Fachkenntnisse. Der Lebenslauf tritt dabei völlig in den Hintergrund. So können sich Bewerbende sicher sein, dass sich persönliche Vorlieben einzelner Recruiter deutlich geringer darauf auswirken, ob sie einen Job bekommen oder nicht. Es kommt maßgeblich auf Potenzial und Einstellung an.
Des Weiteren werden bei Evidence Based Recruitment Soft Skills mit 40 % deutlich höher gewichtet als bei traditionellen Rekrutierungsverfahren, die sich übermäßig auf Hard Skills konzentrieren. Auch der höhere Fokus auf Soft Skills trägt dazu bei, dass passende Kandidaten und Kandidatinnen ausgewählt werden. Soft Skills haben für die allermeisten Tätigkeiten eine erheblich größere Bedeutung für die Arbeitsleistung als oft angenommen.
Win-Win, wenn Bewerbende wissen, wo sie stehen
Nicht nur weil es die Gefahr von Ungleichbehandlung und Unterschätzung minimiert, ist Evidence Based Recruitment von Vorteil für Bewerbende. Es verringert auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie fälschlicherweise für geeignet gehalten und eingestellt werden.
Fehlbesetzungen schaden nicht nur Unternehmen, sondern auch den Kandidaten, die eigentlich nicht hätten eingestellt werden sollen. Diese Personen könnten über lange Zeit erhöhtem Stress ausgesetzt werden, da sie den Anforderungen im Job nicht gewachsen oder schlichtweg unglücklich sind, mit allen negativen Folgen für die psychischen und physischen Gesundheit. So geben in der Young Professional Attraction Index (YPAI)-Studie von 2023 von Academic Work (https://www.academicwork.de/fuer-unternehmen/ypai) drei Viertel der deutschen Young Professionals an, mindestens einmal einen Burnout erlebt zu haben. Der häufigste Grund war mit 25 % die große Arbeitsbelastung. Auch hohe Erwartungen (11 %) wurden als Grund angegeben.
Evidence Based Recruitment kann durch sein hohes Maß an Objektivität helfen, ein Mismatch zu verhindern. Denn es zeigt, welche Bewerbenden tatsächlich und nicht nur dem Schein nach am besten geeignet sind. Den restlichen Bewerbenden wird durch ihre Ablehnung die Chance gegeben, einen Arbeitsplatz zu finden, in dem sie langfristig glücklicher und erfolgreicher sind.
Über den Young Professional Attraction Index (YPAI)
Der YPAI ist eine Studie unter 12.107 Befragten in sechs Ländern (Deutschland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Schweiz). Die Umfrage wurde von Academic Work in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut KANTAR durchgeführt und umfasst sowohl einen Fragebogen als auch Antworten in Freitextform. Zu den befragten Young Professionals zählen Studierende von Hochschulen oder Universitäten, die kurz vor dem Abschluss stehen, sowie AkademikerInnen mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung. Der YPAI wird von Academic Work erstellt, um Führungskräften ein Verständnis zu ermöglichen, worauf Young Professionals bei der Wahl ihrer Arbeitgebenden am meisten Wert legen. Die Ergebnisse der Studie sollen Unternehmen in die Lage versetzen, Fachkräfte von morgen für sich zu gewinnen, zu rekrutieren und fortzubilden.
Academic Work hat das Ziel, Unternehmen und Talente zusammenzubringen. Neben Rekrutierung umfasst das Angebot von Academic Work auch Intensivtrainings im Rahmen der Academic Work Academy. Mit einem Schwerpunkt auf IT-Berufe werden dort sowohl Quereinsteigende mit Jobgarantie umgeschult als auch Mitarbeitende weitergebildet. Academic Work wurde 1998 in Schweden gegründet und hat über 160.000 Fachkräfte erfolgreich vermittelt. In Deutschland ist Academic Work seit 2008 in München und Hamburg vertreten. Academic Work ist Teil der Akind Group. Erfahren Sie mehr unter: https://www.academicwork.de
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