Der Berater für Nachhaltige Entwicklung und Change Management, Dennis Riehle (Konstanz), kritisiert das Narrativ der ausschließlich anthropogenen Ursache der Erderwärmung – und attestiert dem Ökologismus eine transhumanistische Überhöhung. Er erklärt wie folgt:
Schon allein der Umstand, dass wir auf Modelle vertrauen, wenn wir auf eine evolutionäre und natürliche Entwicklung blicken – die sich eben nicht in Formeln oder Prinzipien pressen lässt, sondern sich bis heute in ihrer Komplexität und einzigartigen Unzuverlässigkeit dem völligen Zugang durch den menschlichen Verstand verschließt -, zeigt eine gewisse transhumanistische Überheblichkeit, der nun wieder und wieder die Überraschungskraft von Mutter Erde gegenübergestellt wird. Wer sich in Computersimulationen oder Berechnungen auf Daten stützt, die nicht einmal 125.000 Jahre alt sind, sondern offensichtlich nur einen sehr geringen Ausschnitt der Planetengeschichte umfassen, muss schon allein deshalb an die Grenzen der Empirie und Evidenz stoßen, weil diese schon in der Vergangenheit nicht davor zurückgeschreckt ist, wesentliche Prinzipien ihres eigenen Anspruchs aufzugeben – und sich der Ergebnisoffenheit zu entledigen. Immerhin bedient sie sich bis heute vor allem der Induktion und Abduktion. Sie schließt also aufgrund von Einzelbeobachtungen, die überdies vom zeitlichen Aspekt nur von sehr geringer Aussagekraft getragen sind, auf eine nahezu lineare Fortschreibung einer Entwicklung, deren multifaktorieller Genese gegenüber sie sich nicht hinzugeben bereit scheint. Denn es bestünde sodann die Gefahr, dass ihre einseitige Feststellung und der vermeintliche Konsens über die ausschließlich anthropogene Herkunft der Erwärmung ähnlich schnell in sich zusammenfällt wie aktuell die Skandalberichterstattung von Correctiv.
Vergegenwärtigt man sich die zahlreichen Anomalien, Einflüsse und Kausalitäten, die an der Entwicklung des perspektivischen Wetters und der Durchschnittstemperatur beteiligt sind, so kann man bei etwas wachem Verstand und menschlicher Logik allein zu der Konsequenz gelangen, dass wir es uns mit der Zuschreibung an das Kohlenstoffdioxid als wesentlichen Auslöser für einen momentan in der Dynamik nur sehr bedingt über andere Hitzeperioden der Historie hinausgehenden Prozess sehr leicht machen. Denn die Schuldfrage lässt sich vor allem in einer Demokratie meist nie auf einen Einzelnen allein fokussieren, sondern muss sich des Abklopfens von Ursache- und Wirkungsmechanismen stellen. Es ist die physikalisch wie biologisch völlig widersinnige Annahme – die sich auch in den aktuellen Leuchtturmprojekten des sich in den Naturwissenschaften wohl nur begrenzt zuhause fühlenden Wirtschaftsministers offenbart -, wonach wir eine Welt des „Zero CO2“ anstreben müssten. Diese lebensfeindliche Vision, in die Atmosphäre abgegebene Spurenelemente wieder unter die Oberfläche drücken, Mensch und Tier das Atmen untersagen und all die uns zur Verfügung gestellten Ressourcen in ihrem Ursprungszustand zu belassen, motiviert all jene, die in der fixen Idee der Klimaneutralität gefangen sind – und damit weit über ein Ökobewusstsein hinausgehen, sondern eine Propaganda zu Verzicht und Kasteiung als Ausdruck von Machtausübung in den Köpfen der Zivilisation verankern zu wollen.
Wenn wir etwas Natürliches wieder einfangen wollen, was wir zuvor emittiert haben, dann nehmen wir bewusst eine Intervention in einen Kreislauf vor, der eigentlich in seiner Perfektion abgeschlossen ist. Die Bedeutung derjenigen Gaspartikel in der Atmosphäre, angesichts derer uns die Mahner und Warner dieser Tage mit dem erhobenen Zeigefinger zur Selbstgeißelung anhalten, wird zumindest nach meinem Verständnis deutlich überbewertet. Zweifelsohne haben sie unter anderem Einfluss auf die Reflexion des Lichts – und damit auch der Wärmespeicherung. Man muss aber keine ethische Diskussion darüber führen, inwieweit wir berechtigt sind, die Schätze im Boden verbrauchen zu dürfen, welche uns in dem ausgeklügelten System der Schöpfung anheimgestellt wurden – und die wir uns bereits nach biblischer Überlieferung untertan machen sollen. Entsprechend geht es also auch nicht um die Frage, mit wie vielen Promille an absorbierenden Partikeln wir mit unserem bloßen Existieren die Zusammensetzung der Luftschichten manipulieren – oder wie wir sie von dort wieder herausfiltern können. Denn solche Gedanken können nur die hegen, die nicht auf die sich über die Jahrmillionen immer wieder bewährte Selbstregulierungkraft eines Gefüges vertrauen, an dessen Stellschrauben der Mensch nur allein deshalb rüttelt, weil er nicht akzeptieren kann, dass es etwas Größeres und Weitergehendes als seine Vernunft gibt. Und natürlich auch deshalb, weil er eine Rechtfertigungsgrundlage dafür sucht, Hoheitlichkeit gegenüber seinen Nächsten auszuüben. Moralisierung und Disziplinierung sind Instrumente eines totalitären Bestrebens, welches am Ende zu einer Neuordnung führen soll, in der Minderheiten die Macht in den Händen halten. Der Umbau unserer Demokratie zu einer Erneuerbaren-Diktatur braucht einen Ausgangspunkt. Blickt man zurück, waren es zumeist Massenpsychosen, welche dazu genutzt wurden, die Notwendigkeit von Zwang und Unterdrückung zu begründen. Und dass wir aktuell in einem solchen Zustand der kollektiven Wahnhaftigkeit verhaftet sind, gibt selbst ein von Bauern, Insolvenz und Wirklichkeit verfolgter Robert Habeck ganz freimütig zu.
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