Trotz des schwierigen Marktumfeldes hat die Unternehmensgruppe eine Rekord-Jahresleistung von 1,114 Milliarden Euro erzielt und ist auf 2.200 Mitarbeiter angewachsen.
Steigende Zinsen, Haushaltskürzungen sowie hohe Material- und Energiepreise belasten die Baukonjunktur. Die Branche meldet sinkende Umsätze. „Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem Geschäftsjahr 2023 zufrieden. Wir haben unsere Ziele erreicht, die wir uns für Leistung und Ergebnis vorgenommen haben, und konnten unsere Wachstumsstrategie fortsetzen“, sagt Dr. Roland Bosch, Geschäftsführer der WOLFF & MÜLLER Holding. Die betriebswirtschaftliche Leistung der Unternehmensgruppe ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 1,114 Milliarden Euro gestiegen. „Wir konzentrieren uns weniger auf den Wohnungsbau, der derzeit in der Krise steckt, und haben Projekte bewusst in Segmenten akquiriert, die auch 2023 gewachsen sind“, erklärt Dr. Bosch. Auch personell hat sich das Familienunternehmen verstärkt: 100 Mitarbeiter sind 2023 neu hinzugekommen, sodass WOLFF & MÜLLER heute an 25 Standorten 2.200 Menschen beschäftigt.
45 Prozent Umsatzplus im Ingenieurbau
Die Gesamtleistung von 1,114 Milliarden verteilt sich auf die drei Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe: Bauen (ca. 987 Millionen Euro), Baustoffe (ca. 30 Millionen Euro) und Dienstleistungen (ca. 21 Millionen Euro). Im Geschäftsfeld Bauen hat der Hoch- und Industriebau 475 Millionen Euro erwirtschaftet – ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders nachgefragt sind derzeit Rohbauten sowie Büro- und Verwaltungsgebäude, Bildungseinrichtungen und Produktionsstätten. Die aktuell größten Hochbauprojekte sind das Biomasseheizkraftwerk in Hürth, das Bürogebäude Güterwerk in Nürnberg und das Büro-, Geschäfts- und Wohngebäude Two.One in Stuttgart. Der Tief- und Straßenbau einschließlich Spezialtiefbau blieb mit 240 Millionen Euro konstant. Diese Sparte wird vor allem mit Autobahnen, Bundesstraßen und sonstigen Straßen sowie Erschließungen beauftragt. Die aktuell größten Projekte im Tief- und Straßenbau sind der Ausbau der B1 zur A40 bei Dortmund, die Erschließung des Stadtquartiers Ziegelhöhe in Mühlacker und die Sanierung der Wehlener Straße in Dresden. Der Ingenieurbau ist am meisten gewachsen: um 45 Prozent auf 48 Millionen Euro. Gebaut werden insbesondere Brücken im Besitz der Autobahn GmbH und der DB Netze AG. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Modernisierung von Kläranlagen und deren Erweiterung auf die 4. Reinigungsstufe. Auch die Gründung der Ingenieurbau-Geschäftsstelle Köln im Jahr 2022 hat für neue Aufträge gesorgt. Die derzeit größten Projekte im Ingenieurbau sind die Fuel-Switch-Anlage in Altbach und die BBC-Brücke in Mannheim. Baubeteiligungen – unter anderem an der polnischen ERBUD-Gruppe – haben 224 Millionen Euro zur Leistung im Geschäftsfeld Bauen beigetragen.
Nachhaltigkeitsoffensive und Auszeichnungen
WOLFF & MÜLLER widmet sich jedes Jahr einem Schwerpunktthema. 2023 stand im Zeichen der Nachhaltigkeitsoffensive, die auch 2024 weiterverfolgt wird. Dass wirtschaftliche Unternehmensführung und verantwortungsvolles Handeln zusammengehören, ist als Gottlob-Müller-Prinzip, benannt nach dem Firmengründer, schon lange im Familienunternehmen verankert. Das langfristige Ziel ist Klimaneutralität (Netto-Null-Ziel) über Senkung der CO2-Emissionen im Kerngeschäft Bauen, aber auch in weiteren Geschäftsfeldern und in der Verwaltung. In zahlreichen Workshops wurden Maßnahmen erarbeitet, die nun nach und nach umgesetzt werden. Dass die Unternehmensgruppe schon sehr nachhaltig wirtschaftet, zeigt die Silbermedaille bei der EcoVadis-Zertifizierung 2023. Weitere Auszeichnungen sind unter anderem „Fair Company“ 2023 und 2024 und „Best Managed Managed Company“ 2023 und 2024. Beim Deutschen Baupreis 2024 wurde WOLFF & MÜLLER sogar dreifach prämiert – als Gewinner der Sonderpreise für Innovation und Digitalisierung und als Top-3-Bauunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.
Mit der Strategie 2030 weiterwachsen
Um wettbewerbsfähig zu bleiben und bei Leistung, Personal und Ergebnis weiter zu wachsen, hat WOLFF & MÜLLER 2023 die Strategie 2030 verabschiedet. Die Unternehmensgruppe will sich auf Bausegmente mit besonders guter Wachstumsperspektive konzentrieren. Das sind im Wesentlichen Projekte, die auf die Megatrends unserer Zeit wie Dekarbonisierung, Digitalisierung, demographischer Wandel oder Deglobalisierung einzahlen. „Die Megatrends stellen Deutschland und die Baubranche vor Herausforderungen, eröffnen zugleich aber Wachstumschancen. Bauen ist unverzichtbar, um Lösungen für zukünftige Entwicklungen zu schaffen. Hier steckt ein Riesenpotenzial für unsere Branche und unser Familienunternehmen“, sagt Dr. Albert Dürr, Geschäftsführender Gesellschafter von WOLFF & MÜLLER. Jede Einheit der Unternehmensgruppe hat auf Basis von Umwelt- und Marktanalysen Sparten definiert, mit denen sie langfristig erfolgreich sein will. Im Hoch- und Industriebau will WOLFF & MÜLLER beispielsweise mit seriellem, modularem Bauen dazu beitragen, das Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen zu erreichen. Im Tief- und Straßenbau rücken die Sanierung des Schienennetzes und der Rohrleitungsbau verstärkt in den Fokus. Die Sparte Ingenieurbau will mehr Wasserbau-Projekte akquirieren. Die Unternehmensgruppe will die Zukunft des Bauens zudem mitgestalten, indem sie Start-ups aus dem Bauwesen und der Immobilienwirtschaft unterstützt: Die 2022 gegründete Tochtergesellschaft WOLFF & MÜLLER MORGENbau GmbH fördert zurzeit drei junge Unternehmen: PROPSTER, KARMA und Optocycle.
WOLFF & MÜLLER wurde 1936 gegründet und ist heute eines der führenden Bauunternehmen Deutschlands in privater Hand. Das mittelständische Familienunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart ist überall dort vertreten, wo effektive, partnerschaftliche und innovative Lösungen gefordert sind: im Hoch- und Industriebau, Ingenieurbau, Stahlbau, bei der Bauwerkssanierung, im Tief- und Straßenbau sowie im Spezialtiefbau. Neben Bauleistungen bietet die WOLFF & MÜLLER-Gruppe auch Bau- und Rohstoffe sowie baunahe Dienstleistungen an. Sie beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter an 26 Standorten im Bundesgebiet und erwirtschaftete 2021 einen Jahresumsatz von 930 Millionen Euro.
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