Heidelberg, 4. Februar 2025 – Der Widerstand der Mitarbeitenden gegenüber Veränderungen ist das größte Hindernis für Produktivitätssteigerungen bei deutschen Behörden und staatlichen Institutionen. Das zeigt eine weltweite Studie von Economist Impact im Auftrag von SAS, einem der weltweit führenden Anbieter von Lösungen für Daten und künstliche Intelligenz (KI). 65 Prozent der Befragten nennen diesen Hinderungsgrund – und damit mehr als in allen anderen an der Umfrage teilnehmenden 26 Ländern weltweit. Ins Bild passt hier auch, dass 77 Prozent der Institutionen hierzulande ausschließlich neue Technologien einführen, wenn sich diese andernorts bereits bewährt haben. Die Studie kommt zum Schluss, dass Technologie und Kultur eine gleichermaßen wichtige Rolle für die Produktivität von Behörden und Institutionen spielen – neue technische Möglichkeiten alleine reichen nicht.
Für den Report „Reimagining the Future of Public Sector Productivity“ wurden insgesamt 1.550 Mitarbeitende aus der öffentlichen Verwaltung und dem Gesundheitswesen in 26 Ländern befragt.
Die Investition in E-Government, datengetriebene Services und KI bringt Behörden zwar bedeutende Verbesserungen, ist allerdings kein Allheilmittel. Ein Organisationsdesign, das sich schnell an Veränderungen anpassen lässt (73 Prozent), und digitale Transformation (72 Prozent) sind laut Studie die wichtigsten Strategien für Produktivitätssteigerung. Dennoch geben längst nicht alle befragten Institutionen (jeweils nur rund zwei Drittel) an, diese Restrukturierung hin zu mehr Agilität in Angriff zu nehmen beziehungsweise in die digitale Transformation zu investieren.
Hürden sind bei deutschen Behörden, neben der fehlenden Bereitschaft zu Veränderungen, insbesondere Budgetrestriktionen, die 55 Prozent der Befragten nennen. Und immerhin rund 4 von 10 Befragten sagen, sie hätten gar nicht die Mittel, um Produktivität überhaupt zu messen. Hinzu kommen externe Barrieren: Jeweils rund zwei Drittel machen Bottlenecks aufgrund wechselnder Regierungskonstellationen sowie Richtlinien und Gesetzgebungen für die Verhinderung effizienter Arbeit in ihrer Einrichtung verantwortlich.
Offenheit für Digitalisierung
Digitalen Technologien sprechen die Befragten jedoch insgesamt positive Effekte zu: 95 Prozent der deutschen Verwaltungsexpertinnen und -experten erwarten davon tendenziell eher Vorteile als Risiken. Nachhaltigkeit steht dabei überraschenderweise ganz oben auf der Liste der erhofften Verbesserungen: 42 Prozent erhoffen sich einen geringeren CO2-Footprint oder ähnliche Effekte. Erst danach folgen direkt auf die Behörde bezogene Vorteile wie höhere Datensicherheit (36 Prozent) oder bessere interne Kommunikation (33 Prozent).
Wenn deutsche Behörden digitale Technologien bereits einsetzen, dann vor allem für administrative Aufgaben (79 Prozent), in der Interaktion mit Bürger:innen (75 Prozent) und im Finanzmanagement (73 Prozent). Als größte Herausforderungen stehen auch hier Budgetgrenzen (80 Prozent, global sind es lediglich 64 Prozent), Bedenken hinsichtlich Datenschutz (77 Prozent) und regulatorische Vorgaben (75 Prozent) einer erfolgreichen Technologieadaption im Wege.
KI als Zugpferd für Produktivität
Insbesondere die Rolle von KI wird als signifikant eingeschätzt, denn fast alle Umfrageteilnehmer:innen meinen, dass diese innerhalb der nächsten drei Jahre zu höherer Produktivität beitragen wird – wenn auch die Ansichten über das Ausmaß auseinandergehen. Zu den häufigsten Anwendungsbereichen zählen Predictive Analytics (75 Prozent), gefolgt von Cybersecurity und Betrugsprävention (49 Prozent). Letzteres hängt damit zusammen, dass KI insbesondere im Bereich Finanzkriminalität und Geldwäsche immer häufiger von der Gegenseite genutzt wird.
Obwohl sich gerade bei Bürgerservices Prozesse spürbar optimieren ließen, sind hier intelligente Technologien noch Zukunftsmusik: Nicht einmal jede dritte Behörde in Deutschland (29 Prozent) setzt moderne Technologien wie Machine Learning oder Generative AI ein, um die Anliegen der Bürger:innen adäquat und zeitnah zu bearbeiten.
„Technologie alleine wird das Produktivitätspotenzial von öffentlichen Einrichtungen nicht erschließen“, sagt Frank Gramüller, Director Sales Public bei SAS Deutschland. „Darüber hinaus ist eine flexible Kultur notwendig, die Innovationen begünstigt, um die Produktivität Stück für Stück zu verbessern. Und genau hier gibt es in Deutschland noch Luft nach oben, was die Bereitschaft für Veränderungen angeht. Ein wichtiger Hebel, an dem Behörden ansetzen sollten, ist zum Beispiel die stärkere Einbeziehung der Belegschaft, wenn es um Auswahl und Implementierung neuer Technologien geht.“
In einem Webinar am 13. Februar, 16:00 Uhr (CET), diskutieren unter anderen SAS Executive Vice President Gavin Day und Jeremy Kingsley, Global Lead, Strategic Foresight bei Economist Impact, zusammen mit weiteren Experten die Auswirkungen von KI auf die Produktivität in Behörden.
Empfehlungen und Beispiele, wie sich die Produktivität der öffentlichen Verwaltung steigern lässt, gibt zudem ein e-Book (https://www.sas.com/en/whitepapers/public-service-of-the-future-six-considerations-for-government-and-public-health-leaders-to-improve-productivity-113967.html).
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