Zur touristischen Hauptsaison geht der Elektrokatamaran (E-Kat) der AG Reederei Norden-Frisia in den Regelbetrieb. Derzeit laufen abschließende Tests für Schiff, Ladetechnik und Besatzung.
Mit den Osterferien ist der Start der touristischen Hauptsaison des Jahres 2025 in Sicht – und damit auch der Startschuss für den Regelbetrieb des Elektrokatamarans (E-Kat) der AG Reederei Norden-Frisia, des ersten rein elektrisch angetriebenen Seeschiffs unter deutscher Flagge. Der E-Kat wird dann bis zu achtmal täglich CO?-frei vom Heimathafen Norddeich zur Nordseeinsel Norderney und zurück fahren.
Nach den offiziellen behördlichen Abnahmefahrten läuft seit Ende Januar der umfangreiche Probebetrieb für Schiff und Ladetechnik im späteren Einsatzgebiet. „Wir testen den E-Kat auf der Route zwischen der Insel und dem Festland intensiv unter Echtbedingungen“, sagt Michael Garrelts, technischer Inspektor der AG Reederei Norden-Frisia. „Dazu gehörte ebenfalls die Überprüfung und Optimierung der Ladeinfrastruktur vor Ort in Norddeich.“
Aber auch die Besatzung des E-Kats wird auf die neuen Einsatz- und Betriebsbedingungen, veränderte Kontroll- und Wartungsumfänge sowie die neuen Tätigkeiten im Rahmen der elektrischen Beladung geschult. „Allein die Beschleunigung der Elektromotoren ist auch für einen erfahrenen Seemann ein Erlebnis“, sagt Kapitän Stephan Ulrichs.
Der E-Kat kann mit bis zu 150 Fahrgästen zur Nordseeinsel Norderney und zurück fahren. Die Fahrzeit wird nur 30 Minuten betragen. In Norddeich wieder angekommen, wird der Akku in rund 28 Minuten wieder aufgeladen und der E-Kat kann anschließend seine nächste Fahrt zur Insel starten. Die Überfahrten sind erstmalig absolut CO?-neutral.
Um den kalkulierten Stromverbrauch des E-Kats zu decken, wurden mehrere Projekte zur regenerativen Energieerzeugung und -speicherung kombiniert. So hat die Reederei Norden-Frisia auf ihren Parkflächen in Norddeich 600 PKW-Einstellplätze mit Photovoltaik-Dächern ausgestattet. Zudem wurden Solaranlagen auf Dächern und Carports in Norddeich, Harlesiel, auf Norderney und Juist installiert. Ein Batteriespeicher puffert zukünftig Überschüsse aus der Solarstromerzeugung
tagsüber für nächtliche Bedarfe. Der E-Kat ist Teil einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie der AG Reederei Norden-Frisia. „Wir arbeiten an der nachhaltigen Transformation der Schifffahrt und
investieren damit in eine emissionsfreie Zukunft“, sagt Reederei-Vorstand Carl-Ulfert
Stegmann.
Die Mehrkosten des elektrischen Antriebes des Elektro-Katamarans wurden von der NBank des Landes Niedersachsen gefördert. Die Ladestation für den E-Kat wurde von der Bundesrepublik Deutschland aus der BordstromTech Richtlinie gefördert.
DATEN & FAKTEN
Länge: 32,3 Meter, Breite: 9,6 Meter
Passagiere: 150
Rumpfmaterial: Aluminium
Rumpfform: Katamaran (weniger Tiefgang, minimierter Strömungswiderstand)
Tiefgang: 1,2 Meter (ohne Trimmung bei voller Beladung)
Fahrtzeit Norderney (11 km): 30 min.
Antrieb: 2 über Elektromotoren angetriebene Propeller (je 600 kW),
2 elektrische Bugstrahlruder (je 75 kW)
Geschwindigkeit: max. 19 kn
Zuladung: 11.250 kg
Ladeleistung 1,8 MW
Batteriekapazität 1. 800 kWh
Kalkulierter Verbrauch pro Jahr: 922.320 kWh
Ladetechnik komplett in Schwimmponton integriert
Zwei Ladestecker (MCS), wassergekühlt
Mittelspannung von konzerneigener Netzübergabestation auf Parkplatz P1 in
Norddeich
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
AG Reederei Norden-Frisia
Frau Anke Wolff
Mole Norddeich 1
26506 Norden
Deutschland
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email : a.wolff@reederei-frisia.de
Die heutige AG Reederei Norden-Frisia wurde im späten 19. Jahrhundert unter dem Namen „Frisia“ als reines Schifffahrtsunternehmen gegründet. Seitdem hat sie sich zu einer Unternehmensgruppe mit einem breiten Spektrum an Dienstleistungen rund um die Inselversorgung entwickelt.
Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe heute rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Etwa 180 davon entfallen auf die eigentliche AG Reederei Norden-Frisia als Kernunternehmen.
Die Aufgabe der „Frisia“ war bis dato die eines klassischen Inselversorgers und wandelt sich hin zu einem nachfrageorientierten Mobilitätsanbieter. Mit zwölf Fähr-, Fahrgast und Frachtschiffen bedient sie im Schwerpunkt ab Norddeich im ganzjährigen Liniendienst die Inseln Norderney und Juist.
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