– 31 deutsche Unternehmen wurden für die nächsten 18 Monate als potenzielle Ziele identifiziert.
– Im zweiten Quartal 2024 ist ein deutlicher Anstieg der Kampagnen zu verzeichnen.
– Kleinere aktivistische Investoren gewinnen zunehmend an Bedeutung.
München, 04. Juli 2024 – Alvarez & Marsal (A&M) (https://www.alvarezandmarsal.com/), ein weltweit führendes Beratungsunternehmen, veröffentlicht einen aktuellen Zwischenbericht zur Tätigkeit aktivistischer Investoren in Europa. Dieser Zwischenbericht umfasst eine Analyse aktivistischer Tätigkeit im bisherigen Jahresverlauf sowie einen Ausblick bis in die erste Jahreshälfte 2025. Der A&M Activist Alert (AAA), der seit 2019 regelmäßig erscheint, identifiziert derzeit 148 europäische Unternehmen als potenzielle Ziele für aktivistische Investoren in den nächsten 18 Monaten, darunter 31 deutsche Unternehmen.
Nach einem ruhigen Jahresbeginn nimmt der Aktivismus in Europa wieder deutlich an Fahrt auf. A&M registrierte allein im April und Mai über 50 aktivistische Kampagnen, wobei Deutschland und die Schweiz besonders im Fokus standen. Auf sie entfallen 41,9 % aller Kampagnen, verglichen zu 32,6 % im Vorjahreszeitraum.
Einen nennenswerten Anstieg im Interesse aktivistischer Investments gab es im Bereich Materials. Während dieser 2023 noch 5,9 % aller Kampagnen ausmachte, stieg der Anteil im bisherigen Jahresverlauf 2024 auf 14,5 %. Zu den Zielen gehörten Unternehmen wie Linde oder Kenmare Resources. Dennoch fanden die meisten Kampagnen weiterhin im Industrie- und Konsumgüterbereich statt, mit öffentlich bekannten Zielen wie der BMW Group, Dr Martens, Clarivate oder Euronav.
Ein weiterer Trend zeichnet sich darin ab, dass kleinere Investoren eine immer wichtigere Rolle einnehmen. 2024 sind sie für 47,4 % aller Kampagnen verantwortlich, 2023 waren es lediglich 27,7 %. Größere aktivistische Fonds dagegen setzen verstärkt auf konstruktive Gespräche hinter verschlossenen Türen statt auf öffentliche Kampagnen und Schlagzeilen. Gesprächsbereitschaft und Aufgeschlossenheit anstelle von Skepsis und Feindseligkeit prägen zunehmend den Umgang zwischen Unternehmen und aktivistischen Investoren.
„Der Fokus aktivistischer Fonds hat sich in diesem Jahr verstärkt auf Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz gerichtet. Vorstände und Aufsichtsräte in diesen Ländern sollten sich auf mögliche Herausforderungen durch Aktivisten vorbereiten.“, sagt Patrick Siebert (https://www.alvarezandmarsal.com/our-people/patrick-siebert), Managing Director A&M Germany.
Zweite Jahreshälfte: M&A-Aktivitäten beflügeln Aktivismus
A&M geht davon aus, dass der Aktivismus seine aktuelle Dynamik in den nächsten Monaten beibehält. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Bereich M&A, wo zunehmende Aktivitäten aktivistischen Investoren neue Möglichkeiten zur Wertschöpfung bieten, beispielsweise durch „Fix and Sell“-Strategien. Mehr M&A-Deals werden zum Haupttreiber für Aktivismus in den Bereichen Konsumgüter, Energie und Materials.
Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz werden dabei weiter eine Hauptrolle einnehmen. Der Industriesektor wird dabei weiterhin die größte Anzahl an Kampagnen aufweisen, jedoch zeigen die Analysen von A&M, dass die relativen Chancen für Aktivisten in anderen Sektoren stärker zunehmen.
Weitere Trends der kommenden Monate sind eine abnehmende Bedeutung von Investments mit ESG-Schwerpunkt, ein verstärkter Fokus auf interne Kapitalallokation zur Wertschöpfung und vermehrte Überlegungen zu „Public to Private“-Transaktionen (P2P) im Kontext aktivistischer Tätigkeit.
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