R+V-Infocenter: Gefahr für Säuglinge
Wiesbaden, 14. März 2024. Einen zappelnden Säugling zu wickeln ist nicht immer einfach. Cremes, Öle oder Zäpfchen sollten daher griffbereit liegen – allerdings nur für die Erwachsenen. Das Infocenter der R+V Versicherung weist darauf hin, dass Pflegeprodukte und Arzneimittel für die Kleinen gefährlich sein können.
Je älter Säuglinge werden, desto öfter greifen sie nach Sachen – auch auf dem Wickeltisch. „Wenn Medikamente oder Pflegeprodukte in ihrer Nähe stehen, kann das gefährlich sein“, warnt Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung. Erwischt das Kind eine offene Verpackung, können schädliche Substanzen in die Atemwege gelangen. „Zudem stecken sich die Kleinen gerne alles in den Mund – und da gehören Zäpfchen und beschmierte Tubendeckel auf keinen Fall hin“, so Kaiser weiter.
Puderdosen zum Spielen tabu
Besonders gefährlich für Babys ist es, Puder einzuatmen: Das kann die Lunge schwer schädigen. „Deshalb wird inzwischen ganz von der Verwendung von Puder zur Säuglingspflege abgeraten“, sagt R+V-Ärztin Kaiser. Auch Öl kann beim Einatmen negative Folgen haben – selbst harmloses Babyöl, das zur Babymassage eingesetzt wird. Feste Teile wie Zäpfchen oder Tabletten können dagegen in der Speiseröhre stecken bleiben oder in die Luftröhre gelangen. „Daher sollten alle Pflegeprodukte und Medikamente außerhalb der Reichweite der Kleinen stehen. Eltern sollten zudem Tuben, Dosen und Flaschen sofort nach Gebrauch schließen“, rät Kaiser. Ebenfalls wichtig: Pflegeprodukte und Medikamente sind kein Spielzeug. „Besser ist es, zur Ablenkung ein paar kleine Spielzeuge bereitzulegen“, meint Friederike Kaiser.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Das Kind ist mit Puder oder Öl in Kontakt gekommen und hustet stark? Dann sollten Eltern sicherheitshalber eine Arztpraxis aufsuchen oder den Giftnotruf kontaktieren. Das gilt auch beim Verdacht auf eine Vergiftung.
– Ätherische Öle wie sie beispielsweise bei Erkältungskrankheiten von Erwachsenen zum Einsatz kommen, sind für Säuglinge und Kleinkinder extrem gefährlich. Sie können, wenn sie in die Atemwege geraten, einen gefährlichen Stimmritzenkrampf und damit einen absoluten Notfall auslösen. Deshalb ist bei deren Einsatz größte Vorsicht geboten.
– Egal wie hektisch es gerade ist oder wer an der Tür klingelt: Babys sollten niemals unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch liegen.
Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.
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