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NAEB 2506 am 17. März 2025
Die Energiewende treibt mit immer höheren Strompreisen Industrie ins Ausland oder in die Insolvenz. Nun werden mit Solarstrom auch die Landwirte von ihrer Scholle vertrieben.
In 2024 wurden auf Freiflächen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 8,1 Gigawatt installiert. Damit wurde eine Fläche von über 8.000 Hektar = 80 Quadratkilometer bedeckt und dem landwirtschaftlichen Anbau entzogen.
Grund ist die Freigabe landwirtschaftlicher Flächen für die Solarstromerzeugung. In der gemäßigten Zone liefert ein Hektar im Jahresmittel Strom von 100 kW Leistung. Die Leistung schwankt je nach Wetter und Jahreszeit unberechenbar zwischen null und 700 kW/ha. Die Erzeugerleistung für Biomasse liegt dagegen nur bei 7 kW/ha. Biomasse ist jedoch viel wertvoller. Sie ist lagerfähig und kann jederzeit nach Bedarf in Wärme oder Strom umgewandelt werden.
EEG-Vergütung macht Landwirtschaft unrentabel
Nach diesen Daten liefert ein Hektar 800.000 kWh Solarstrom jährlich, der nach den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur zurzeit mit rund 5 Cent/kWh vergütet wird. Ein Hektar Photovoltaik erlöst also rund 40.000 Euro/Jahr. Weizenanbau erreicht dagegen nur 2.500 Euro. Dieser krasse Unterschied hat den massiven Zubau von Photovoltaik auf Freiflächen angeheizt.
Profiteure suchen nach Ackerflächen und bieten bis zu 3.000 Euro für die Pacht von einem Hektar, also mehr als der Erlös für Weizenanbau. Bei dieser Schieflage wird jeder Landbesitzer das Angebot der Energiewende-Profiteure annehmen.
In der Bundesrepublik Deutschland sind die landwirtschaftlichen Betriebe erst mit Flächen über 100 Hektar wirtschaftlich. Davon ist in den meisten Fällen ein drittel Eigenbesitz. Der Rest wurde von aufgegebenen Höfen gepachtet. Die landwirtschaftlichen Pachtpreise liegen zwischen 300 und 500 Euro/Jahr. Wenn nun Pachtverträge auslaufen, werden die Eigentümer die Angebote der Profiteure der Energiewende zur Weltklimarettung annehmen und so ihre Pachteinkünfte vervielfachen.
Landwirte werden in den Ruin getrieben
Dem aktiven Landwirt gehen Ackerflächen verloren. Die Erlöse sinken. Die Kosten für den Maschinenpark und die Anlagen bleiben gleich. Pleiten sind angesagt. Mit der Freigabe von Ackerflächen für Photovoltaik wird der Anbau von Nahrungsmitteln vermindert und zusätzlich auch vielen Landwirten die Existenzgrundlage entzogen.
Die Energiewende erreicht eine neue Opfergruppe. Es sind die Landwirte, die keine Energiewirte sind, die zu den Profiteuren gehören und Subventionen für Windstrom erhalten. Den Biogaserzeugern droht dagegen auch die Insolvenz, wenn Pachtflächen verloren gehen.
Stromkosten steigen immer schneller
Es muss wiederholt werden: „Mit jeder neuen Solar-, Wind- oder Biogasanlage steigt der Strompreis schneller. Zu den hohen Einspeisevergütungen kommen steigende Regelkosten für die wechselnden Leistungen dieses unkalkulierbaren Stroms, die der Verbraucher bezahlen muss.“ Bei Sonnenschein und Starkwind wird Wind- und Solarstrom im Überschuss erzeugt, der durch negative Strompreise entweder kostenpflichtig exportiert oder unter Verlusten teuer in Batterien gespeichert werden muss. Wird der Strom bei Überschuss abgeregelt, gibt es dennoch eine Ausfallvergütung von 90 Prozent für überflüssigen Strom.
Die einkommensschwachen Haushalte werden durch die hohen Strompreise relativ am höchsten belastet, weil sie kaum Strom sparen können. Ja, sie zahlen häufig mehr, weil das Einkommen für stromsparende Geräte zu gering ist. Hohe und weiter steigende Stromkosten mindern so die Kaufkraft des größten Teils der Bevölkerung. Sie verarmt zu Lasten der Profiteure der Energiewende. Die Umsätze von Handel, Gewerbe und Dienstleistungen schrumpfen.
Hunger droht durch Klimarettung
Mit der Freigabe von landwirtschaftlichen Flächen für die Solarstromerzeugung wird auch die Nahrungsproduktion eingeschränkt. Essen wird teurer und für immer mehr Menschen unbezahlbar. Die Energiewende auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht weitere Opfer. Im Nebel bleiben Aussagen zu Wetter und Klima zum Erreichen der Klimaneutralität. Wesentliche Fragen dazu bleiben offen: Bleibt das Wetter beim Erreichen der Neutralität stabil? Besteht dann ein optimales Pflanzenwachstum? Gibt es dann keine Unwetter mehr? Statt solche Fragen zu beantworten, wird Angst verbreitet.
Die Forderungen des Stromverbraucherschutzes NAEB
1. Klimawandel hinnehmen: EE-Strom aus Sonne, Wind und Biogas samt EEG beenden
2. Nord-Stream reparieren, weiterhin Erdgas statt Wasserstoff (H2) nutzen
3. Weiterhin Kohlestrom nutzen, Kraftwerke reaktivieren, keine CO2-Langzeitspeicherung
4. CO2-Abgabe beenden, Klimaschutzgesetz aussetzen, Klimafonds und Transformationsfonds auflösen
5. kein Heizungsverbot, kein Wärmepumpenzwang, Wärmeschutzverordnung von 1995
6. E- / Bio-Fuels und Batterie-Kfz-Mobilität stoppen
Diese sechs Aktionen gegen Ampel und CDU/CSU per AfD durchsetzen
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V.i.L. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv
[1] Bildquelle: StockKosh-solar-85
[2] https://www.naeb.info/Beitritt.htm
Solarstrom vom Acker? Vom Landwirt zum Energiewirt
2. Oktober 2023 | NDR Doku
Goldgräberstimmung in der Solarbranche: Doch Bauern, Kommunen und Investoren kämpfen mit Konflikten. In ganz Deutschland fahnden Investoren nach Freiflächen für neue Photovoltaikanlagen. Aber vielerorts tun sich die Beteiligten mit den nötigen Entscheidungen schwer. Denn was den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen soll, hat auch Schattenseiten. Auch im Norden sehen sich Landwirte, Landbesitzer und Kommunen vor der schwierigen Alternative: Sollen sie weiter Nahrungsmittel anbauen oder lieber auf sauberen Strom setzen?
Die Doku zeigt die Konflikte in Stretense (Mecklenburg-Vorpommern) und im schleswig-holsteinischen Pronstorf. Sie stehen symptomatisch für das, was sich derzeit in zahlreichen Gemeinden abspielt, ausgelöst auch von der Bundespolitik. So will die Bundesregierung das Ausbautempo für Photovoltaik bis 2026 auf 22 Gigawatt pro Jahr verdreifachen, um die Klimaziele bei zugleich steigendem Stromverbrauch zu erreichen. Die Anlagen sollen jeweils zur Hälfte auf Gebäude- und Freiflächen errichtet werden.
Experten: Ohne Nutzung von Agrarland geht es nicht
Laut dem Braunschweiger Thünen-Institut werden dafür bis 2040 neben bereits versiegelten Flächen 280.000 Hektar Agrarland benötigt. Das entspricht 1,8 Prozent der derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche. Abhängig vom Wirkungsgrad der installierten Paneele kann sich der Flächenbedarf auf bis zu vier Prozent des Agrarlands erhöhen. Dabei liegt die Entscheidung, ob landwirtschaftlich genutzte Ländereien für die Solar-Ernte bebaut werden dürfen, bei den Gemeinden.
Ehrenamtliche Kommunalpolitiker stehen dabei häufig finanzstarken Investoren mit großen Rechtsabteilungen gegenüber und müssen sich mit Gutachten und komplizierten Vertragswerken auseinandersetzen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) sagt dazu in der NDR Dokumentation, er setze auf Beratung und Leitfäden.
Problemlösung durch Agri-Pholtaik?
Am Ende lenkt der Film den Blick auf eine dritte Möglichkeit, der die Konflikte womöglich entschärfen könnte: Agri-Photovoltaik. Dabei werden Solarpaneele mit so viel Bodenabstand angelegt, dass darunter weiterhin Landwirtschaft möglich bleibt, von Mutterkuh- und Kälber- oder Geflügelhaltung bis zum Anbau von Obst, Gemüse, Wein oder Arzneipflanzen.
In Deutschland steckt diese Technologie noch in den Kinderschuhen. Doch ein Versuchsfeld im brandenburgischen Rathenow demonstriert, was möglich ist. Unten grasen Kühe, scharren Hühner, wachsen Himbeeren, Kartoffeln oder Kohlrabi. Darüber wird Strom geerntet. Der Landwirt profitiert dabei sowohl von der Energieerzeugung als auch von den Erträgen seines Anbaus.
Doch viele Bauern zögern, in Agri-Photovoltaik zu investieren und ihre Bewirtschaftung anzupassen. „Gefragt sind Ackerhelden, die sich zutrauen, Landwirtschaft und Energiewirtschaft zu kombinieren“, sagt Peter Schrum, Geschäftsführer der Betreiberfirma SUNfarming.
Sonnige Aussichten – wie der Solarboom die Landwirtschaft erobert | mex
5. Februar 2022 | Hessischer Rundfunk
Unten Gemüse, oben Solarmodule. Die Zukunft der Landwirtschaft tankt Sonne. Wenn über gerade mal vier Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland Solarmodule hingen, könnte der gesamte Strombedarf Deutschlands gedeckt werden, sagen Experten. Wie weit sind wir auf diesem Weg?
Pilotprojekt in der Hallertau: Strom und Hopfen ernten | Abendschau
27. März 2023 | BR24
Viel Geld haben ein Hallertauer Hopfenbauer und sein Geschäftspartner investiert, um eine Solar-Anlage über einem Hopfengarten zu installieren. Bald geht die bundesweit einmalige Anlage ans Netz. Sie soll lukrativ sein und große Mengen Strom liefern.
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